Klinische Forschung

Licht und ACT-basierte Interventionen zur Reduktion von Stress am Arbeitsplatz

In diesem Projekt untersuchen wir, ob eine Kombination von hellem Licht am Morgen und ACT-basierten (Akzeptanz und Commitment-Therapie) Interventionen das Gefühl von Stress und Burnout am Arbeitsplatz reduzieren kann. Wir untersuchen, ob eine solche Veränderung mit der Schlaf-Wach-Regulation zusammenhängt, zum Beispiel mit den individuellen Ruheaktivitätsprofilen. Die Intervention dauert auch acht Wochen und besteht aus wöchentlichen Gruppensitzungen mit den Teilnehmern sowie aus „Lichtduschen“ und ACT-basierten Übungen zu Hause oder am Arbeitsplatz.

In diesem Projekt arbeiten wir interdisziplinär und in enger Zusammenarbeit mit der Verhaltenstherapie-Ambulanz der UPK (Dr. Klaus Bader und Stefanie Urech) und Experten aus dem Bereich der Psychiatrie, der Schlafmedizin und der zirkadianen Medizin (Prof. Undine Lang, Dr. Helen Slawik, Dr. Martin Meyer und Dr. Corrado Garbazza). Gemeinsam verfolgen wir das Ziel, die Resilienz bzw. die Widerstandskraft gegen arbeitsbedingten Stress durch niederschwellige Interventionen zu stärken.

Dieses Projekt wird durch den Gertrud Thalmann Fonds finanziert (“Chronobiological and Acceptance and Commitment Based Training for the Successful Handling of Stress in the Workplace. A Randomised Crossover Clinical Study”).

Mitarbeitende

Dr. Carolin Reichert

Dr. Carolin Reichert

Deputy head, PhD, Psychologist

Chronobiologie, schlafbezogene Risikofaktoren und Lichttherapie bei perinataler Depression: das «LIFE-ON» Projekt

Perinatale Depression (PND) ist ein spezifischer Subtyp der schweren Depression (Major Depressive Disorder), welcher während der Schwangerschaft (antenatale Depression) und bis zu 12 Monaten nach der Geburt (postpartale Depression) auftreten kann. Mit einer geschätzten Prävalenz von 12% ist PND eine der häufigsten Komplikationen der peripartalen Zeit und hat, falls unerkannt oder unbehandelt, erhebliche negative Auswirkungen nicht nur auf die Gesundheit der Mütter, sondern auch auf die physische, emotionale und kognitive Entwicklung deren Kinder. Keine genauen Risikofaktoren sind bekannt, die PND prognostizieren können und keine vollständig sicheren pharmakologischen Therapien sind während der Schwangerschaft und der Stillzeit verfügbar. Schlafstörungen und Depression korrelieren durch einen starken gegenseitigen kausalen Zusammenhang. Lichttherapie (Bright Light Therapy) ist eine bewährte und sichere Behandlung, welche sowohl bei Depressionen, als auch bei Schlaf-Wach-Störungen effektiv wirkt.

Das «LIFE-ON» Projekt ist eine grosse Kohortenstudie, bei der 450 Frauen ab der frühen Schwangerschaft bis 12 Monate nach der Geburt prospektiv beobachtet wurden. Die Hauptziele der Studie sind es:

  • Risikofaktoren für PND zu identifizieren, durch frühzeitige Erhebung von Schlafveränderungen (mittels Aktigraphie, Polysomnographie und Schlaffragebögen) und Blutmarkern während der perinatalen Zeit
  • die Beziehung zwischen spezifischen genetischen Polymorphismen und PND zu untersuchen
  • die Wirksamkeit der Lichttherapie (Bright Light Therapy) zur Prävention und Behandlung von PND zu testen

Finanzierung

Das Projekt wird vom Schweizerischen Nationalfonds (grant: 320030_160250/1) und dem Italienischen Ministerium für Gesundheit und der Emilia-Romagna Region (grant: PE-2011-02348727) finanziert.

Mitarbeitende

Dr. med. Corrado Garbazza

Dr. med. Corrado Garbazza

MD, PhD, Physician-Scientist, ESRS somnologist

Kollaborationen

Das «LIFE-ON» Projekt ist eine internationale, multizentrische Studie des Zentrums für Chronobiologie in Basel und folgenden Partner-Zentren:

  • Prof. Fabio Cirignotta, Department of Head, Neck and Sensory System, Neurology Unit, Sant’Orsola-Malpighi Hospital, University of Bologna (Italy)
  • Prof. Alessandro Cicolin, Sleep Medicine Center, Neuroscience Department, AOU Città della Salute e della Scienza – Molinette, University of Turin (Italy)
  • Prof. Mauro Manconi, Sleep and Epilepsy Center, Neurocenter of Southern Switzerland, Lugano (Switzerland)
  • Dr. Armando D’Agostino, Department of Health Sciences, University of Milan (Italy)

Publikationen

  • Garbazza C, Hackethal S, Riccardi S, Cajochen C, Cicolin A, D’Agostino A, Cirignotta F, Manconi M. Polysomnographic features of pregnancy: A systematic review. Sleep Med Rev. 2020 Apr;50:101249. doi: 10.1016/j.smrv.2019.101249
  • Blume C, Garbazza C, Spitschan M. Effects of light on human circadian rhythms, sleep and mood. Somnologie (Berl). 2019 Sep;23(3):147-156. doi: 10.1007/s11818-019-00215-x.
  • Garbazza C, Manconi M. Management Strategies for Restless Legs Syndrome/Willis-Ekbom Disease during Pregnancy. Sleep Med Clin. 2018 Sep;13(3):335-348. doi: 10.1016/j.jsmc.2018.05.001.
  • Garbazza C,Benedetti F. Genetic Factors Affecting Seasonality, Mood, and the Circadian Clock. Front. Endocrinol. 9:481. doi: 10.3389/fendo.2018.00481.
  • Baiardi S, Cirignotta F, Cicolin A, Garbazza C, D’Agostino A, Gambini O, Giordano A, Canevini M, Zambrelli E, Marconi AM, Mondini S, Borgwardt S, Cajochen C, Rizzo N, Manconi M. Chronobiology, sleep-related risk factors and light therapy in perinatal depression: the «Life-ON» project. BMC Psychiatry. 2016 Nov 4;16(1):374.

Die Auswirkungen einer Supplementierung von Omega-3- Fettsäuren auf den Schlaf und die physische Aktivität bei pädiatrischer Depression

In den letzten Jahren gab es zunehmend Hinweise darauf, dass bei depressiven Patienten im Erwachsenenalter ein Mangel an Omega-3-Fettsäuren eine Rolle bei der Entstehung und Aufrechterhaltung der depressiven Symptomatik spielen könnte. So zeigte sich eine moderate bis starke inverse Assoziation zwischen der jährlichen Aufnahme von Omega-3 über die Nahrung und der Depressionsrate. Weiterhin konnten in placebokontrollierten Studien mit erwachsenen Patienten positive Effekte einer Supplementierung von Omega-3-Fettsäuren auf den Verlauf der Depressionssymptomatik nachgewiesen werden. Es liegen bislang jedoch kaum Studien vor, die sich mit einem Mangel an Omega-3-Fettsäuren bei Kindern und Jugendlichen auseinandergesetzt haben. Eines der Hauptmerkmale depressiver Erkrankungen sind Schlafprobleme und eine deutliche Abnahme der körperlichen Aktivität. Daher ist es von grossem Interesse spezifische schlafbezogene Charakteristika bei pädiatrischer Depression näher zu untersuchen und weitere Einblicke über den möglichen Einfluss von Omega-3-Fettsäuren auf den Schlaf und die physische Aktivität zu gewinnen.

Aktueller Stand

Bei diesem Projekt handelt es sich um ein Add-on-Projekt im Rahmen einer multizentrischen, doppelblinden, placebokontrollierten und randomisierten Forschungsstudie, die die Wirkung von Omega-3-Fettsäuren in der Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Depressionen untersucht (Omega-3-pMDD-Studie). Das Ziel des Add-on-Projekts ist die Untersuchung möglicher Auswirkungen einer Supplementierung von Omega-3-Fettsäuren auf subjektive und objektive Schlafcharakteristika sowie auf die physische Aktivät bei Depressionen im Kindes- und Jugendalter. Darüber hinaus sollen weitere Einblicke über die Zusammenhänge zwischen pädiatrischer Depression, Entzündungsmarkern (z.B. C-reaktives Protein) sowie subjektiven und objektiven Schlafparametern gewonnen werden.

Das Projekt wird durch den Gertrud Thalmann Fonds und einen SNF IICT Grant finanziert.

Mitarbeitende

PhD student Michael Strumberger

Psychologist

MSc Studenten/innen: Salome Wild, Catrina Pedrett, Laila Rosenthaler

Kollaborationen

PD Dr. med. Gregor Berger, Department of Child and Adolescent Psychiatry and Psychotherapy, Psychiatric Hospital, University of Zurich, Switzerland

Prof. Klaus Schmeck, Research Department of Child and Adolescent Psychiatry, Psychiatric University Hospitals Basel, University of Basel, Switzerland

Prof. Reto Huber, Child Development Center and Pediatric Sleep Disorders Center, University Children’s Hospital Zurich, Switzerland